Winterzeit ist Pflegezeit

Rheinregulierung - Newsbeitrag
 
13. Dezember 2022 Arbeiten am Rhein

Winterzeit ist Pflegezeit

Entlang der Rheindämme wird insbesondere im Winterhalbjahr gearbeitet. Hochwasser sind dann sehr selten und die Vegetation kann eingedämmt werden. Das Hauptaugenmerk liegt immer darauf, die Dämme intakt zu halten.

Die Hochwassersaison dauert im Normalfall von Mitte April bis Mitte Oktober. Da das Einzugsgebiet des Alpenrheins zur Hälfte auf über 1770 Meter über Meer liegt, fällt im Winter häufig Schnee. Dieser bleibt meist bis zum Frühjahr liegen. Erst mit der Schneeschmelze gelangt das Wasser in den Alpenrhein. Darum wird im Winter, wenn die Gefahr durch Hochwasser im Winter niedriger ist, an den Rheindämmen und dem Mittelgerinnewuhr gearbeitet. Dies ist derzeit auch bei der Rietbrücke in Diepoldsau der Fall.

Bäume und Stauden am Damm werden zurückgeschnitten oder entfernt. Die Rodung ist wichtig für den Hochwasserschutz, denn Bäume auf den Hochwasserdämmen können zu verschiedenen Problemen führen. Weitverzweigte Wurzelsysteme und bereits abgestorbene Wurzeln begünstigen im Hochwasserfall die Durchsickerung des Damms. Zudem kann der Wind Bäume entwurzeln und so grosse Schäden am Damm verursachen.

Auch der Bereich des Dammfusses muss zugänglich bleiben. Nur so können bei Hochwasser Wasseraufstösse und Dammdurchsickerungen frühzeitig entdeckt und rasch Gegenmassnahmen ergriffen werden. Ist im Bereich des Dammfusses zu viel Bewuchs vorhanden, könnten Schadstellen am Damm unentdeckt bleiben.

Zu guter Letzt hilft die regelmässige Vegetationspflege auch dabei, wühlaktive Tiere wie der Dachs fernzuhalten. Wenn der Dachs seinen Bau in den Hochwasserdamm gräbt, kann der Dammkörper verletzt werden und die Hochwassersicherheit beeinträchtigen. Erzielt die Vegetationspflege nicht den gewünschten Effekt, wird der Dachs in Absprache mit dem Wildhüter vergrämt. Damit soll erreicht werden, dass der Dachs in der Region heimisch bleibt, aber umsiedelt und sich einen alternativen Bauplatz sucht.