Versuch mit seltener Pflanze

Rheinregulierung - Newsbeitrag
 
11. März 2022 Arbeiten am Rhein

Versuch mit seltener Pflanze

Manchmal deuten Reifenspuren und bunte Pfähle nicht auf eine Baustelle am Rhein hin, sondern auf ein Experiment. Am Fussacher Durchstich wird versucht, eine seltene Sumpfpflanze zu versetzen.

Der Zwergrohrkolben (Typha minima) ist heute in Zentraleuropa vor allem infolge der Regulierung der Fliessgewässer vom Aussterben bedroht. Heimisch fühlt sich die 30 cm bis 70 cm hohe Pflanze in ruhigen Buchten und Altarmen von grösseren dynamischen Flüssen. Sie braucht einen möglichst stickstoffarmen, nassen, regelmässig überschwemmten und luftarmen Boden. Diesen findet der Zwergrohrkolben beispielsweise an der Rheinmündung

Nun wird im Fussacher Durchstich ein Experiment gewagt. Man möchte herausfinden, ob sich die Zwergrohrkolben versetzen lässt und so eine weitere Verbreitung des seltenen Gewächses gefördert werden kann. Der Zwergrohrkolben ist eine sogenannte Pionierart, die sich auf blanken Flächen, z.B. nach einem Hochwasser, zuerst wieder ansiedelt. Am Rhein fehlt aber die ursprüngliche Flussdynamik mit Überschwemmungen, Materialumlagerungen und Rückzug des Wassers bei Trockenheit. Darum wurde die Sumpfpflanze an eine Stelle gesetzt, an der kürzlich ein Lettenabtrag stattgefunden hat. Dies simuliert ähnliche Bedingungen, wie nach einem Hochwasser.

Der Versuch wird von Fachleuten begleitet. Erste Resultate sind hoffentlich schon bald ersichtlich, denn im Frühjahr sollten die versetzen Zwergrohrkolben austreiben.

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Deutliche Reifensupuren zeigen, dass hier etwas passiert.
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Innerhalb der Markierung findet der Versuch statt.