Pontontiere: zentimetergenau im Rhein navigieren
Pontontiere: zentimetergenau im Rhein navigieren
Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi verändert das Gesicht des Rheins. Das betrifft auch den Pontonier-Fahrverein in Oberriet. Darum trafen sich kürzlich die Pontoniere und die Rhesi Projektleitung zum Austausch am und auf dem Wasser.
Montagabend bei der Zollbrücke in Oberriet – Meiningen. «Marsch! Rueder! Numme meh Öschtrich! Füri stoh!» Die Pontoniere in Oberriet bedienen sich wenigen Kommandos, um ein über neun Meter langes Boot auf dem Rhein durch einen Parcours zu navigieren. In maximal 30 cm Abstand und im 45° Winkel am Brückenpfeiler vorbei – eine typische Wettkampfvorgabe – das beherrschen sie perfekt. Das Manöver wird dann auch mit einem «Sauber!» kommentiert. Mit reiner Muskelkraft rheinaufwärts «stacheln» ist anstrengend. Besonders wenn zusätzlich noch vier neugierige Passagiere für Last sorgen.
Seit 1948 gibt es den Pontonier-Fahrverein in Oberriet. Auf rund 600 Metern Flussstrecke trainieren die Vereinsmitglieder. Um Ihren Sport auch nach der Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi auszuüben, sind gewisse Voraussetzungen notwendig. Es braucht Stellen, um die Boote ein- und auszuwassern, die Brückenpfeiler müssen mit dem Boot umfahren werden können und sollten nicht plötzlich auf einer Kiesbank stehen. Kiesinseln sind ausserdem für eine direkte Querung des Rheins ein Hindernis.
«Jetzt, in der Detailplanung, ist genau der richtige Zeitpunkt, um solche Anliegen aufzunehmen», erklärt Markus Mähr, Gesamtprojektleiter des Hochwasserschutzprojekts Rhesi und fügt an «Im direkten Austausch mit den Anspruchsgruppen am Rhein können wir die Bedürfnisse am besten verstehen.» Auch die aktuellen Planunterlagen stiessen auf reges Interesse. Verschiedenste Details wurden besprochen und bereits ein nächstes Treffen vereinbart, um Lösungsansätze vorzustellen. Dieses findet dann in der Rhesi Modellversuchshalle in Dornbirn statt. Denn dort ist derzeit auch die Trainingsstrecke im Modell ersichtlich.