« Nu luaga derf ma »

Rheinregulierung - Newsbeitrag
 
23. Mai 2022 Arbeiten am Rhein

« Nu luaga derf ma »

An der Rheinvorstreckung türmen sich derzeit haufenweise grosse Steine. Im Herbst werden sie verbaut und machen den Rheindamm überströmsicher. Bis dahin gilt: «Luaga derf ma», betreten ist aber verboten. Es herrscht Absturz-, Quetsch- und Lebensgefahr.

Eine Grossbaustelle benötigt einiges an Einrichtungszeit. So wird heute schon vorbereitet, was von Herbst 22 bis ins Jahr 2024 hinein verbaut wird. Insgesamt müssen 35'000 Tonnen Wasserbausteine zur Vorstreckung transportiert und gelagert werden. Die Wasserbausteine wurden lokal beschafft, stammen aus Dornbirn, dem Bregenzerwald und Rankweil und wiegen zwischen zwei und fünf Tonnen

Grund für die vielen Wasserbausteine ist der Bau einer Überströmstrecke: «Auf der rechten Seite der Rheinvorstreckung wird der Damm auf einer Strecke von 800 Metern überströmsicher gemacht. Dafür wird der Damm auf diesem Abschnitt mit Wasserbausteinen ausgekleidet. Wenn ein grosses Hochwasser kommt, kann das Wasser an jener Stelle in den Bodensee fliessen, ohne den Damm zu beschädigen. Dieses Vorgehen entlastet die Dämme weiter vorne in der Vorstreckung», erklärt Mathias Speckle, Rheinbauleiter Österreich bei der Internationalen Rheinregulierung.

Auch wenn die imposanten Steinhaufen neugierig machen, ist die Bevölkerung gebeten, das Areal nicht zu betreten. «Leider können wir die Steindepots aus verschiedensten Gründen nicht absperren. Die Steine können sich aber jederzeit lösen und für Quetschungen oder Abstürze sorgen. Es herrscht Lebensgefahr um und auf den Steinhaufen.», warnt Peter Buschta vom Landesflussbauhof, welcher mit seinem Team die die Bau- und Vorbereitungsarbeiten ausführt.

Im Zuge der im Herbst 2022 beginnenden Arbeiten werden auch die Vorstreckungsdämme auf beiden Rheinseiten auf die projektierte Höhe gebracht. Weiter werden zusätzliche ökologischen Gestaltungsmassnahmen entlang des Ufers und entlang der Materialumschlagsplätze vorgenommen. Die vorgesehenen Uferstrukturierungen sorgen nach Abschluss der Bauarbeiten dafür, dass sich verschiedene Tier und Pflanzenarten an der Rheinvorstreckung wohl fühlen.