In Lustenau sind Bagger am Werk

Rheinregulierung - Newsbeitrag
 
7. Oktober 2021 Arbeiten am Rhein

In Lustenau sind Bagger am Werk

Im Rheinvorland in Lustenau sind Bagger und Schubraupen an der Arbeit. Zwischen Rheinkilometer 84,2 bis 83,7 wird der Letten zurück in den Rhein geschoben.

Grund für die Erdarbeiten sind Überflutungen des Vorlands. Immer wenn der Rhein über das Mittelwuhr strömt und ins Vorland fliesst, bringt er neben Steinen und Schwemmholz auch feinsten Sand (Letten) mit. «Lässt man den Letten liegen, erhöhen sich die Vorländer. Mit jedem Hochwasser im Vorland reduziert sich so die Abflusskapazität, bis schlussendlich die geforderte Abflusskapazität von 3'100 m3/s nicht mehr gegeben wäre», führt Mathias Speckle, Rheinbauleiter Österreich aus.

Beim Lettenabtrag wird zunächst der Humus abgetragen. Der Oberboden wird seitlich gelagert. Mit schwerem Gerät wird danach der darunter liegende Letten in einer Stärke von ca. 80cm abgetragen und in den Rhein geschoben. Zum Schluss werden die Flächen mit der zuvor abgetragenen Humusschicht wieder rekultiviert. Sie stehen dann wie bisher der landwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung.

Immer wieder im Oktober
Seit dem 27. September sind die Arbeiten im Gang und sollen planmässig per Ende Oktober abgeschlossen werden.«Die Arbeiten können immer nur im Oktober stattfinden. Das ist nach der Hochwassersaison, welche Anfang Oktober endet und vor der Laichzeit der Fische im Alpenrhein, die im November beginnt. Darum mussten die Arbeiten zwischen der ÖBB-Brücke und der Zollamtsbrücke Au-Lustenau über mehrere Jahre aufgeteilt werden», erklärt Mathias Speckle.

Herausforderung Trinkwasser
Dort wo derzeit gearbeitet wird, befinden sich die Schutzzonen der beiden Trinkwasserbrunnen von Lustenau. Aus diesem Grund besteht eine wasserrechtliche Bewilligungspflicht für diese Arbeiten. Die erforderliche Bewilligung stellte die die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn aus. Um ausschliessen zu können, dass die Trinkwassergewinnung beeinträchtigt wird, wurden im Vorfeld vertiefte Abklärungen und Untersuchungen gemacht. So wird dieses Jahr im Bereich des ersten Brunnens gearbeitet und dieser währenddessen abgestellt. Der zweite Brunnen kann problemlos weiter betrieben werden. Voraussichtlich nächstes Jahr werden die Arbeiten beim zweiten Brunnen mit identischem Konzept fortgeführt. So bleibt immer ein Brunnen in Betrieb. Zusätzlich kann Lustenau über den Trinkwasserbrunnen Mäder während der Brunnenabschaltungen mitversorgt werden.

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Neue Berge im Vorland.
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Lettenabtrag in Lustenau.