Die Tücken mit den Schwingungen

Spürbare Erdbeben sind in unserer Region selten. Dennoch ist die Erdbebensicherheit bei der Planung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi ein Thema. Kommen Sand, Wasser und Schwingungen zusammen, kann es gefährlich werden. Seismische Untersuchungen am Alpenrhein helfen bei der Planung der Massnahmen.

Grosse Bauwerke müssen einem Erdbeben standhalten. Je nach Region gelten dabei andere Vorgaben. Bei den Hochwasserdämmen muss zudem berücksichtigt werden, was bei einem Erdbeben, welches zeitgleich mit hoher Wasserführung auftritt passiert.

Die Erdbebensicherheit am Rhein ist aufgrund der Bodenbeschaffenheit streckenweise eine Herausforderung. Beim Diepoldsauer- und beim Fussacher Durchstich gibt es Untergrundschichten, die aus sehr feinen Sand- und Schluffteilchen bestehen. In den Zwischenräumen ist Wasser. Ohne die Schwingungen eines Erdbebens ist das kein Problem. Der Untergrund ist stabil. Kommen jedoch starke Schwingungen ins Spiel, kann das Sand-Wasser-Gemisch die Stabilität verlieren. Diesen Vorgang nennt man Bodenverflüssigung. Der Untergrund wird dabei instabil, der Damm kann sich setzen oder schlimmstenfalls versagen.

Mit baulichen Massnahmen kann das Risiko einer Bodenverflüssigung reduziert werden. Um herauszufinden, welche Methoden wo sinnvoll sind, werden Tests durchgeführt. In Frage kommen dabei Massnahmen, mit sehr klingenden Namen wie die Rüttelstopfverdichtung, die Impulsverdichtung, eine Kombination davon oder auch die Resonanzverdichtung. Zusätzlich müssen die entstehenden Kosten, die Auswirkungen auf die Bauzeit und die Umweltwirkungen berücksichtigt werden.

In einem ersten Schritt werden derzeit an verschiedenen Stellen am und um den Rheindamm Seismometer aufgestellt. So können feinste Schwingungen gemessen und analysiert werden. Die Ergebnisse dieser Messungen liefern Antworten bez. der Ausbreitung von Erdbebenwellen im Rheintal. Die Messwerte dienen dann der Berechnung der Erdbebensicherheit.