Aufräumarbeiten in den Vorländern
Aufräumarbeiten in den Vorländern
Nach dem Hochwasser vom vergangenen Samstag mit einer Abflussspitze von rund 1’500 m3/s konnten die Fuss- und Radwege entlang des Alpenrheins teilweise wieder freigegeben werden.
Auf der österreichischen Rheinseite bleiben die Wege im Vorland bis mindestens am Freitag, 9. Oktober 2020 gesperrt. Auf Schweizer Seite konnten die Wege zwischen Diepoldsau und St. Margrethen Bruggerhorn am Montag, 5. Oktober 2020 wieder geöffnet werden.
In Österreich betrifft die anhaltende Sperrung die Strecke ab Lustenau Rheinbrücke Wiesenrain bis Bodensee resp. Höchst, Bruggerloch bis Bodensee. Grund dafür sind einerseits der stattfindende Lettenabtrag im Vorland, aber auch der Bruch der Mittelwuhre an zwei Stellen auf der linken Rheinseite Höhe Hard. «Lokale, kleine Schäden am Mittelwuhr können dazu führen, dass das kiesige Füllmaterial ausgespült wird. So bilden sich Hohlräume unterhalb der Steinschlichtung. Wenn die Mittelwuhre dann im Hochwasserfall überströmt werden, kann dies zum Bruch führen», erklärt Mathias Speckle, Rheinbauleiter Österreich. «Solche Ausspülungen sind von aussen nicht erkennbar. Trotz der laufenden Instandhaltung der vor rund 70 Jahren errichteten Mittelwuhren kommt es immer wieder zu Schäden», erklärt Speckle.
Das Hochwasser machte auch vor der Baustelle der neuen Brücke Hard-Fussach nicht Halt. Grössere Schäden konnten dank der rechtzeitigen Räumung im Vorfeld des Hochwassers verhindert werden. Dennoch wurde die Baustelle aufgrund der Überflutung in Mittleidenschaft gezogen. Die Aufräumarbeiten laufen.
Auf der Schweizer Rheinseite konnten die Fuss- und Radwege am Montagmorgen bereits wieder geöffnet werden. Aufräumarbeiten durch die Gemeinden sind aber weiterhin im Gang. Auch auf Höhe St. Margrethen wurde die Mittelwuhr beschädigt und muss im kommenden Winter in Stand gesetzt werden. «Wenn die Mittelwuhr bricht oder beschädigt wird, ist das für den Hochwasserschutz kein Problem. Die Hochwasserdämme, die sich weiter ausserhalb befinden, sind davon nicht betroffen», sagt Daniel Dietsche, Rheinbauleiter Schweiz.