32 Bäume fallen dem Eschentriebsterben zum Opfer

32 Bäume fallen dem Eschentriebsterben zum Opfer
Die Eschenallee am Sickerkanal zwischen Kriessern und Diepoldsau, nahe der Autobahn, ist vom Eschentriebsterben befallen. Seit 2019 ist klar, dass die teilweise geschützte Allee nicht bestehen bleiben kann. Nun müssen im Winter 25/26 weitere 32 Bäume gefällt werden.
Einst bestand die Eschenallee am Sickerkanal zwischen Kriessern und Diepoldsau aus 160 Bäumen entlang einer zwei Kilometer langen Strecke. Sie wurde vor hundert Jahren an der damaligen Verbindungsstrasse zwischen Kriessern und Diepoldsau gepflanzt. Vermutlich sollte die Allee die damaligen Fuhrwerke vor der prallen Sonne schützen. Zudem sicherte sie die Böschung des Sickerkanals. Den Autostrassenbau in den 1960er Jahren und die Verlegung der Verbindungsstrasse Kriessern-Diepoldsau im Zusammenhang mit dem Autobahnausbau in den 1990er Jahren überstand die Allee nahezu unbeschadet.
2010 wurde erstmals das Eschentriebsterben festgestellt. Vor ungefähr zehn Jahren wurde der Befall stärker. Massnahmen mussten getroffen werden, da die kranken Bäume ein Risiko für die Verkehrssicherheit der nahegelegenen Autobahn darstellten. Seither wird das Fortschreiten des Eschentriebsterbens beobachtet und dokumentiert. Die am stärksten befallenen Eschen wurden laufend entfernt. Standen 2019 noch 137 Eschen, so sind es aktuell nur noch 56. Im Winter 25/26 wird das Rheinunternehmen weitere 32 Bäume fällen müssen. «Leider muss davon ausgegangen werden, dass in wenigen Jahren vermutlich auch die letzte Esche am Sickerkanal dem Eschentriebsterben zum Opfer fallen wird», erklärt Alfred Kuster, der als unabhängiger Förster die Situation der Eschenallee beobachtet und die Arbeiten begleitet. Da es sich um eine teilweise geschützte Allee handelt, muss ein ökologischer Ersatz geleistet werden. Dazu wurden entlang des Sickerkanals Sträucher und innerhalb der angrenzenden Ökowiese Gehölzinseln gepflanzt. Diese sind auch künftig für die Verkehrssicherheit der Autobahn keine Bedrohung.
Begehung für Interessierte
Für Interessierte organisiert die Internationale Rheinregulierung zusammen mit dem Rheinunternehmen eine Begehung vor Ort und informiert dabei über das Eschentriebsterben und die geplanten Rodungen zwischen Kriessern und Diepoldsau. Diese Begehung findet am Mittwoch, 24. September 2025 um 18.00 Uhr bei jeder Witterung statt. Interessierte melden sich bitte zum 24. September 2025, 12 Uhr unter info@rheinregulierung.org oder via Telefon 071 747 71 00 an.
Das ist das Eschentriebsterben
Das Eschentriebsterben, auch Eschenwelke genannt, ist eine Pilzkrankheit (Hymenoscyphus fraxineus). Sie wurde in den 1990er Jahren aus Ostasien eingeschleppt und gilt als hochinfektiös. Wirkungsvolle Gegenmassnahmen sind bis heute keine bekannt. Die Pilzsporen infizieren im Sommer die Blätter der Esche und dringen in die Triebe vor. Das Rindengewebe stirbt ab und es bilden sich Rindennekrosen, die bis zum Stamm vordingen können. Umfasst die Nekrose den ganzen Stamm- oder Triebumfang, ist die Wasserversorgung unterbrochen. Blätter sterben ab und die Baumkronen lichten sich in der Folge stark.